Wiener Record Mode, Heft Nr. 105, August 1929

Modeabbildungen und redaktionelle Inhalte aus der österreichischen illustrierten Modezeitschrift Wiener Record Mode Nr. 105 vom August 1929. Herausgegeben vom Verlag Société Graphique Aktiengesellschaft für Modeverlag, Wien.

Seiten insgesamt: 40 (vollständig online)

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40 Seiten

S. 1

Titelseite, Titelblatt bzw. Cover der österreichischen illustrierten Frauen- und Modezeitschrift Wiener Record Mode Nr. 105 vom August 1929. ERSCHEINT MONATLICH. 9. JAHRGANG, NR. 105. BESCHREIBUNG DER MODELLE AUF DER ERSTEN UMSCHLAGSEITE: 3750: Ein schicker und praktischer Mantel für den Übergang. Material: karierter, englischer Wollstoff. Hochaufsteigender Schalkragen und Stulpen aus blondem Pelz. Geradlinige Machart, in natürlicher Taillenhöhe, mit einem einzigen Knopf geschlossen. (Stoffverbr.: Englischer Wollstoff 2.50 m bei 140 cm Breite. Schnittgr. 44.) 3751: Flotter Übergangsmantel aus lichtem Flauschstoff in gegürteter, blusiger Fasson, mit unsichtbarem Verschluß. Kragen aus Nutria in neuer Linienführung. (Stoffverbr.: Flauschstoff 2.75 m bei 130 cm Breite. Schnittgr. 44.) 3752: Mantelkleid aus Wollstoff für den Übergang. Das einfache, schicke Modell ist in leicht blusiger Linienführung gehalten und bildet weiche, abstehende Falten. Die Nahtteilung ergibt einen Boleroeffekt. (Stoffverbr.: Wollstoff 2.50 m bei 130 cm Breite. Schnittgr. 44.) 3753: Mädchenmantel für den Übergang. Modellchen aus pastellrosa Wollstoff in loser, geradliniger Machart. Hochaufsteigender Kragen aus weißem Kanin, weiße Perlmutterknöpfe. (Stoffverbr.: Wollstoff 1.75 m bei 130 cm Breite. Schnittgr. 8—10 Jahre.) SÄMTLICHE SCHNITTE VORRÄTIG. Auslieferung für den Buchhandel in Deutschland: HOFFMANN & OHNSTEIN, LEIPZIG. PREIS EINSCHLIESSLICH SCHNITTBOGEN 75 PFENNIG, DAZU ORTSÜBLICHE ZUSTELLGEBÜHR. [Stempel:] Neueste Saisonhefte für Kleider, Mäntel u. Kostüme bereits eingetroffen. Fritz Lengenfelder [siehe erste Umschlaginnenseite, Anm. M. K.], Moden-Buchhandlung und Schnittmuster. Zeichnung/Illustration: unbekannt/unsigniert. [Seite 1]

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3754: Pastellrosa Crêpe Georgette ergibt das Material des reizenden Abendkleides, dessen Rockteil mit eingesetzten, zipfelnden Plisseeteilen belebt wird. Die Rückansicht wird durch einen Halbgürtel blusig gestaltet. (Stoffverbr.: Crêpe Georgette 3.75 m bei 100 cm Breite. Schnittgr. 42.) 3755: Jugendliches Abendkleid aus pastellblauem Crêpe de Chine in einfacher, regelmäßiger Fasson. Die bogig geschnittenen Volants sind mit einem Vorstoß in einem dunkleren Ton eingefaßt. (Stoffverbr.: Crêpe de Chine 3.50 m bei 100 cm Breite. Schnittgr. 42.) 3756: Jugendliches Abendkleid aus Changeantaffet. Ein langer, geradliniger und etwas blusig gehaltener Oberteil ist dem Rockteil bogig angesetzt. Berthekragen aus Organdy, mit einer Schleife aus dem Material des Kleides abgefertigt. (Stoffverbr.: Taft 3 m bei 100 cm Breite, Organdy 0.75 m bei 100 cm Breite. Schnittgr. 42.) 3757: Eine reizvolle Variation des Prinzeßkleides ist dieses Modell aus zartgeblümtem Taffet. Der in schiefer Linie aufgesetzte Schößchenvolant, der seitlich mit einer flotten Schleife abschließt, gibt dieser Toilette ein originelles Cachet. (Stoffverbr.: Taft 4 m bei 100 cm Breite. Schnittgr. 42.) RECORD SCHNITTE zu allen Modellen sind in den angegebenen Normalgrößen mit Bild und Bezeichnungen auf den einzelnen Schnittteilen zu folgenden Preisen sofort lieferbar: Große Schnitte GM. 1.— (Kleid, Kostüm, Mantel). Kleine Schnitte GM. —.70 (Rock, Bluse, Kinderkleid). Schnittmuster nach persönlichem Maß GM. 4.— (komplizierte Muster 50% Zuschlag). Bei schriftlicher Bestellung ist der billigste Bestellweg: Einzahlung des Betrages, sowie GM. —.15 für Porto auf Postscheckkonto, Bestellung auf dem Abschnitt desselben vormerken, oder Voraussendung in Briefmarken, dazu GM. —.15 Porto. Bei Zusendung unter Nachnahme entstehen weitere GM. —.30. Preise der Stichpausen zu unseren Handarbeitsvorlagen: Größe I GM. —.75, Größe II GM. 1.30, Größe III GM. 1.80. Schnittmusterlager in folgenden Städten, lieferbar durch Record-Verkaufsstelle in: Braunschweig, Bohlweg 49, Heinrich Bönnighausen. Breslau, I. Blücherplatz 20/I, Heinrich Diegmann, Fernsprecher: Ohle 7624. Dessau, Theaterbau, Joh. Rothe. Dresden-A., Wallstraße 12, Alwin Krause. Elberfeld, Wallstraße, Ph. Freudenberg. Frankfurt a. M., Goethestraße 27/1, J. & M. Martens. Freiberg, Erbische Str. 2—4, Carl Hubricht. Halle a. Saale, Gr. Ulrichstraße 6—8, W. F. Wollmer. Hamburg, Heuberg 1, B. Meyer. Hannover, Karmarschstraße 5, C. Westermann. Hirschberg, Adolf Staeckel & Co. Kassel, Oberste Gasse 28, A. Waege. Kiel, Knooperweg 22, C. Fries. Köln a. Rhein, Glockengasse 13, Heinr. Kramer. Leipzig C 1, Hospitalstraße 2, Hoffmann & Ohnstein, Fernsprecher 10890. Magdeburg, Schuhbrücke 10, Hans Kaufmann. Mainz, Mittlere Bleiche 41, F. Schaudt. München, Utzschneiderstraße 9, H. Staudinger, Fernsprecher 20483. Nürnberg, Adlerstraße 14, F. [Franz] Lengenfelder. Wo nicht erhältlich: durch HOFFMANN & OHNSTEIN, LEIPZIG C 1, HOSPITALSTRASSE 2. Postscheckkonto Leipzig Nr. 52.923. [Seite 2]

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Titelblatt der Illustrierten Wiener Record Mode Nr. 105 vom August 1929. [Ganzseitige Modefotografie:] Gestrickter Sport-Jumper, in aparter Zusammenstellung von marineblau, grau und weiß. Phot. YVA, Berlin. Foto: „Yva“ (Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900-1942). [Seite 3]

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Artikel: Baltinester, Wilhelmine, Erste Liebe (von Wilhelmine Baltinester, 1900-1980). [Fotografie oben rechts:] Praktischer Kindermantel aus kariertem englischem Wollstoff. Modell: BETTE, BUD & LACHMANN. Links: Flotte Kinder-Strickanzüge in lebhaften Farben. Modell: COTA. Photos: BECKER & MAASS, Berlin. Fotos: Atelier Becker & Maass, Berlin. [Seite 4]

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Artikel: Baltinester, Wilhelmine, Erste Liebe (von Wilhelmine Baltinester, 1900-1980). [Modefotografie im Zentrum:] Eleganter Reise-Anzug: Schwarz-weiß-kariertes englisches Kostüm, darüber Mantel aus hellgrauem Wollstoff mit silbereingefaßten Perlmutterknöpfen; aus Filz geflochtener Hut. Modell: KLYHS. Phot.: YVA, Berlin. Foto: „Yva“ (Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900-1942). [Seite 5]

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Artikel: Roda Roda, Großvaters Vademecum (von Alexander Friedrich Ladislaus Roda Roda, 1872-1945). [Roda Roda, Großvaters Vademecum.] Die acht Stunden Bahnfahrt waren endlich fast vorüber. Herrgott, war das eine Qual gewesen! Die unmenschliche Hitze, der Staub und Rauch. Auf dem Flurgang drei oder vier Damen, die immerzu draußen standen, um ein wenig Luft zu erschnappen. Er konnte sich ihnen nicht zugesellen, er hätte die Bluse zuknöpfen und die Krawatte umnehmen müssen. In dieser Glut? Lieber versuchte er es nacheinander auf allen sechs Samtsitzen, blieb auf jedem eine halbe Stunde, rauchte — und seufzte vor Langeweile, Hitze und Ungeduld. Da tauchten die seltsam geformten Berge auf, die der Stadt zu ihren Füßen den Namen gaben. Ohne Übergang steigen sie aus der Ebene empor, die Zeltberge, und im ungewissen Licht des Abends gleichen sie wirklich großen Lagerzelten. Vor vielen Jahren, als kleiner Junge, kam er jährlich hier vorüber — mit Papa und Mama, wenn es in die Ferien ging. Damals dachte sich seine Knabenphantasie ein großes Heer in diese Riesenzelte. Das Stampfen des Zuges klang ihm wie Schlachtenlärm. Schauernd vor Grauen und Lust, hatte er sich ausgemalt, wie sich im Morgennebel die Zeltwände öffnen würden: Trompeter voran, und hinterdrein, funkelnd im roten Frühlicht, die Panzerreiter, der glitzernden Riesenschlange streckt von Zeltstadt her eine andre ihr züngelndes Haupt entgegen — Schwerter sprühen, tausend Wunden brennen, und am Abend zieht der Held, der als erster hinter den Trompetern in den jungen Morgen ritt, als Sieger ein in Zeltstadt. Georg sah lächelnd nach den verschwundenen Bergen zurück. Die Sonne schien heute hell und verscheuchte alle Phantasiegebilde. Die Schlacht war nie geschlagen worden — Zeltstadt lag friedlich da wie vor zwanzig Jahren und erfreute sich dank der Fürsorge des Bürgermeisters eines gedeihlichen Fortschritts. Endlich, endlich die kleine Haltestelle, Georgs Ziel. Vom Beamten ehrfurchtsvoll begrüßt, durchschritt er die Pforte des Bahnsteigs, trat auf die Straße und blickte suchend um. Im selben Augenblick hielt Mathes, sein alter Kutscher, die Pferde an. »Verzeihung, Euer Gnaden, der Zug ist heut' pünktlich kommen…« — Mit solchen Zufällen hatte Mathes nicht gerechnet. »Grüß Gott — wie geht's?« wollte Georg fragen — und verschluckte es. Wozu Klagen provozieren, auf die er keine Antwort weiß? Er warf nur einen kurzen Blick auf Mathes. »Es macht nichts. Ich bin eben erst ausgestiegen.« — Ein kurzes Nicken. Mathes verließ seinen Platz auf dem Kutschbock und setzte sich auf den Dienersitz. Der junge Herr übernahm die Zügel. Sonst, in alten Zeiten, hatte Mathes neben dem jungen Herrn sitzen dürfen, der schenkte ihm dann eine von den städtischen Zigaretten und ließ sich was erzählen. Nun saß er hinten — abgetan, zum Schweigen verdammt. — Und Mathes' Herz ward noch trauriger. Sie fuhren über Land zwischen Feldern und Wiesen. Die Felder waren abgeräumt, dunkle Knäuel von Schafen genügten sich an dem armseligen Unkraut. Ein besonders guter Wirt hatte seine Stoppeln schon gestürzt. Der Streifen Neuriß zog sich wie Verheißung durch das traurig ermüdete, eintönig gelbe, hoffnungslose Stoppelland. … [Fortsetzung auf Seite 8]. Werbung: [Eigenwerbung des Verlags Société Graphique, Aktiengesellschaft für Modeverlag, Wien XVIII.] FÜR DIE HERBSTSAISON EMPFEHLEN WIR unsere nachstehend angeführten Saisonalben, welche eine reiche Auswahl eleganter, doch einfacher Pariser und Wiener Modelle der gesamten Damen- und Kindermode enthalten. STAR Nr. 23. Beliebtestes Saisonalbum; enthält in einem Prachtumschlag ungefähr 500 elegante Modelle, 52 Seiten auf Kunstdruckpapier, hievon 20 in künstlerischem Farbendruck. Große Wiener Modenwelt Nr. 30 (SMART). Großes Saisonalbum, unentbehrlich für jedes Modenatelier. Das Journal enthält in einem Prachtumschlag 44 Seiten, von denen 20 in künstlerischem Farbendruck ausgeführt sind, ungefähr 400 Modelle. Wiener Modenspiegel Nr. 10 (STELLA). Reichhaltiges Saisonalbum mit 52 Seiten, hievon 12 Seiten in Farbendruck. 400 einfache und leicht ausführbare Modelle der gesamten Damen- und Kindermode. L'Elegance Féminine Nr. 18. Neues Saisonalbum, welches auf 16 Seiten in Farben- und 16 Seiten in Schwarzdruck ungefähr 300 Modelle in künstlerischer Federzeichnung bringt. Das Album ist zur Gänze auf feinstem Kunstdruckpapier hergestellt. [Seite 6]

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[Seite mit drei Modefotografien] MITTE: Apartes Nachmittagskleid aus kaffeebraunem Crêpe Georgette mit zarten Biais und rückwärts verlängertem Glockenrock. Links: Elegantes Nachmittagskleid in Prinzeßform aus schwarzem Chinakrepp; Kragen und Manschetten ganz mit weißen und schwarzen Perlen bestickt. Modell: BECKER. Phot. YVA, Berlin. Rechts: Dreiviertellange Jacke zum Nachmittagskleid (Mitte) aus kaffeebraunem Crêpe Georgette mit gleichfarbigem Fuchs besetzt. Modell: HAUCK. Phot. FELDSCHAREK, Wien. Fotos: „Yva“ (Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900-1942); Josephine (Pepa) Feldscharek (1899-1962). [Seite 7]

S. 8

Artikel: Roda Roda, Großvaters Vademecum (von Alexander Friedrich Ladislaus Roda Roda, 1872-1945). [Roda Roda, Großvaters Vademecum.] [Fortsetzung von Seite 6] … Nun das erste Dorf. Gänse, Hühner und Kinder, die miteinander im Staub gespielt hatten, flüchteten in das sichere Gehege des Hofes. Die Hunde sprangen kläffend an die Räder, begleiteten den Wagen ein Stück und blieben dann im Bewußtsein erfüllter Pflicht zurück. Die Bauern grüßten mit tiefgezogenen Hüten. Sie grüßten nicht Georg. Sie zogen den Hut vor dem gelben Wagen, vor Mathesens blauem Rock — wie es vor vierzig, fünfzig Jahren ihre Väter vor einem andern gelben Wagen, einem andern blauen Rock getan hatten — ohne auf Gegengruß und Dank zu warten. Auch damals hielt ein Baron Neudorf die Zügel in den Fäusten. Der oder ein anderer — den Bauern gilt das gleich, ihr Gruß gilt dem Geschlecht. In der Mitte des vierten Dorfes wendete Georg scharf nach rechts, in seinen Park, und hielt an der Rampe. Ohne sich nach Mathes umzusehen, schritt er die zehn Stufen der Treppe empor ins Haus. Des Kutschers Frau — ehemalige Köchin seiner Eltern — kam ihm entgegen. Auch ihren Gruß erwiderte er flüchtig, einschüchternd. — Man muß die Sache möglichst kurz, möglichst nervenschonend abtun. Es gibt da nämlich ein langweiliges Riesendokument, das zwei spitzfindige Advokaten aufgesetzt haben, eifrig bemüht, einander irgendwie besonders listig übers Ohr zu hauen. Morgen setzt er seinen Namen darunter — und fertig… Alles, was da war, ist dann versunken: — Elternhaus — Jugenderinnerungen — ja, auch Sorgen und Schulden. Versunken, als wär' es nie gewesen. Wie der Reiter im Moor unter dem Zeltberg — die Sage klang schaurig einst in seine Kinderstube. — Hier die Eckstube rechts von der Halle war seine Kinderstube. Grade noch Zeit zu einem Gang durch den Park. Georg trat aus dem Salon auf die kleine Terrasse, die dem Garten zugewandt war. Hier hatten sie immer Kaffee getrunken… Von beiden Seiten streckten große Fichtenbäume einander die Äste entgegen wie ewig getrennte Verliebte. Als wären sie dem Nadelwald entlaufen, der den großen Rasenplatz des Parks umschloß. Arabesken von rosenfarbenen Astern flossen den Hang herab. Vor den schwarzen, strengen Fichten aber stand — weit oben — ein Ahornbaum in kokettem, hellem Seidenkleid — wie eine kleine, blutarme, nervöse Herzogin im Kreis ihrer Kavaliere. Ziellos strich Georg umher. Er hatte die Kastanienalleen durchmessen und den Rosenweg, vor dem der Blütenstrom der Astern respektvoll haltmacht. Da rief eine heisere Glocke zum Abendessen. Mathesens Frau hatte es bereitet. Es wollte ihm nicht recht schmecken. »Henkersmahl,« fiel ihm ein, und der Bissen blieb ihm in der Kehle stecken. Er saß allein — zu Häupten der Tafel, die in seinen Kinderjahren so oft eine heitere Runde gesehen. Wo waren sie alle, die hier gesessen hatten? Was werden sie zu der Kunde sagen, daß er sein Elternhaus verschachert hat? Sein Blick glitt über die Borde, die rund um die Wände des Speisezimmers liefen. Die Meißner Teller, der Stolz des Großvaters — müssen auch sie…? Gott, was soll er mit ihnen beginnen? Die Uhr? Das müde Frauenporträt, das auf ihn herüberlacht? Wer ist sie? Und wer war sie? Georg ließ plötzlich das Essen sein und zog sich in die Bibliothek zurück. »Du mußt schlafen gehen, Mathes. Morgen früh holst du zwei Herren von der Bahn… deine neue Herren.« »Oh, Euer Gnaden — Herr Georg…« Georg winkte so herrisch ab, daß der Kutscher wortlos verschwand. Dann saß er in der stillen, stillen Nacht allein. Und saß auf dem selben Platz, wo vor ihm Vater, Großvater und Urgroßvater gesessen und gesorgt und gerechnet, erwogen und beschlossen hatten. … (Schluß auf Seite 35). Werbung: [Eigenwerbung des Verlags Société Graphique, Aktiengesellschaft für Modeverlag, Wien XVIII.] Wir empfehlen unsere soeben erschienenen Spezialalben für Herbst u. Winter 1929/30. Wiener Damenmäntel und Kostüme No. 25 (CONFECTION MODERNE) ist die gesuchteste und schönste Ausgabe ihrer Art und enthält auf 32 Seiten ungefähr 120 elegante, doch einfache und praktische Mäntel und Kostüme. London Styles No. 31. Großes Luxusalbum, unentbehrlich für jeden Damenschneider; vorzügliche Ausgabe für Mäntel und Kostüme im Stile „Tailor Made“. Ein großer Teil der aus feinstem Kunstdruckkarton bestehenden Tafeln ist in künstlerischem Aquarellkolorit ausgeführt. Wiener Kindergarderobe No. 24 (L'ENFANT). Großes Album der Kindermode, ungefähr 150 entzückende Kinder-, Backfisch- und Knabenmodelle, zum großen Teil in künstlerischem Farbendruck. Das Album enthält einen großen Schnittmusterbogen als Gratisbeigabe. La Lingerie Moderne No. 19. Vorzügliche Spezialausgabe der gesamten Wäschemode für Damen, Herren und Kinder. Das sehr reichhaltige, künstlerisch ausgeführte Album enthält einen Schnittmusterbogen als Gratisbeigabe. [Seite 8]

S. 9

[Seite mit drei Modefotografien] MITTE: Eleganter Mantel aus hellem Wollkrepp mit apartem Schal und Pelzbesatz (Hilde Schröter). Modell: GALLEWSKI. Phot. BECKER & MAASS, Berlin. LINKS: Helles Kostüm aus Flauschstoff mit gleichfarbigem Jumper aus Chinakrepp; Jacke mit Luchsbesatz (E. v. Winterfeld). Modell: FRIEDLÄNDER. Phot. BALAZS, Berlin. Rechts: Pelzmantel für die kühlen Abende aus braunem, fohlenartigem Fell, mit dunklem Fuchs breit besetzt (Lydia Gundlach). Modell: MARYART. Phot. BALAZS, Berlin. Fotos: Atelier Becker & Maass, Berlin; Atelier Alexander Balázs, Berlin (1890-1932). [Seite 9]

S. 10

Die Jumperform für Übergangskleider. 3778: Vormittagskleid aus beigefarbenem Kasha. Der Mittelteil zeigt breite Querblenden, die wechselseitig mit gleichfarbigen Knöpfen besetzt sind. Rock mit rechtsseitiger Faltengruppe. (Stoffverbrauch: 2.50 m bei 130 cm breit.) Schnittgröße 44. 3779: Einfaches Jumperkleid. Rock aus glattem Wollstoff, mit ausspringenden Faltengruppen. Jumper aus kariertem Modewollstoff. Gürtel sowie Blenden und Schleifen aus dem Rockmaterial. (Wollstoff glatt 1.30 m bei 130 cm breit, Wollstoff kariert 1.50 m bei 130 cm breit.) Schnittgröße 44. 3780: Schickes Vormittagskleid aus mattblauem Wollkrepp, in gegürteter Jumperfasson. Der Sattel setzt sich als Blende fort, die durch Einschnitte geleitet wird. Ein großes, gesticktes Monogramm und ein buntgetupfter Schal vervollständigen dieses jugendliche Modell. (Stoffverbrauch: 2.50 m bei 130 cm breit.) Schnittgr. 44. [Seite 10]

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