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Titelseite bzw. Cover der deutschen Modezeitschrift Modenschau (Untertitel: Illustrierte Monats-Zeitschrift für Heim und Gesellschaft) Nr. 197 vom Mai 1929.
Hochsommer Moden über 140 Modelle.
Beschreibung der farbigen Umschlagseite.
J 6032: Sommerliches Kleid aus Waschseide mit verschiedenfarbenem Bändchenbesatz. Am Kragen Volantabschluß. Stoffverbrauch: 2,90 m 100 cm breit. Schnittgröße 44 u. 48. Preis 1 Mk.
J 6033: Jugendliches Kleid aus feingemustertem Wollmusselin. Der Rock besteht aus zwei plissierten Volants. An Kragen und Gürtel aus einfarbigem Material. Zierstich. Stoffverbrauch: 4,60 m 80 cm breit. Schnittgröße 42 und 44. Preis 1 Mk.
J 6034: Einfaches Kleid aus blau-weiß karierter Kunstseide, mit blauen und weißen Blenden garniert. Bindegürtel. Den Rock erweitern seitliche Faltengruppen. Stoffverbrauch: 2,60 m karierter, 0,40 m blauer, je 80 cm breit. Schnittgröße 44 u. 48. Preis 1 Mk.
[Stempel:] Ausgabe B [wahrscheinlich Ausgabe für Abonnenten].
Mai. Erscheint monatlich.
Verlagsort: Berlin.
Verlag Gustav Lyon, Berlin SO 16 — Auslieferung für den Buchhandel in Deutschland Wilhelm Opetz, Leipzig.
Titelillustration/Titelzeichnung: unbekannt/unsigniert.
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Artikel:
O. V., Anekdoten.
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Titelseite der Modenschau (Untertitel: Zeitschrift für Heim und Gesellschaft) Nr. 197 vom Mai 1929.
Artikel:
Sell, Anita, Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! (von Anita Sell, unbekannter Autor).
Im Zentrum der Seite ist eine großformatige schwarz-weiß Fotografie mit der Bildbeschreibung „Im schönen Wiesbaden: Das Kurhaus mit dem Weiher“. Foto: unbekannt/unsigniert.
[Sell, Anita, Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!]
Meine Damen! Glauben Sie Ihrer besten Freundin ruhig alles, selbst daß Ihr Hut vom vorigen Jahr Ihnen fabelhaft steht und genau nach der Mode dieses Jahres ist, aber bitte: glauben Sie ihr niemals, wenn es sich um eine Badereise handelt! Gestehen wir es ruhig hier unter uns: auch wir Frauen sind keineswegs so vollkommen, wie wir es dem sogenannten stärkeren Geschlecht einreden wollen — es hapert hier und muckert da in unserm Körper, unsere Nerven wollen nicht mehr parieren, kurz, wir haben so das Gefühl, als ob wir ein bißchen reparaturbedürftig sind. Und gerade jetzt, wo die Welt uns nach dem schaurig endlosen Winter wieder einmal ein wenig freundlicher ansieht, wäre es vielleicht nicht ganz unvernünftig, wenn man diese Reparatur unseres werten Ichs ernstlich in Angriff nähme? Die Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, wenn — der zweite Sie zum Arzt führt, meine Damen. Mitteilsam, wie wir nun einmal sind, erzählen wir der oder den besten Freundinnen voll Harmlosigkeit, was uns bedrückt und — ja, nun auf einmal packt die Freundin gutgemeinte Hilfsbereitschaft, und sie gibt uns Ratschläge! Spielen Sie den Odysseus, meine Verehrten, und schließen Sie Ihre Ohren vor solchen Sirenenklängen: wirklich, es beweist für Ihren Zustand gar nichts, daß Frau X. oder Fräulein Y. auch Herzklopfen nach der dritten Tasse Kaffee bekommen habe und im vorigen Jahr nach einer Kur in Zetdorf den Weltrekord im Kaffeetrinken brechen konnte! Deswegen ist dieses sicher sehr schöne Zetdorf noch lange nicht der richtige Badeort für Sie! Ihre guten Freundinnen sind doch schließlich nicht die geeigneten Berater in medizinischen Fragen, und Ihr Herzklopfen kann tausend andere Gründe haben, als das von der verehrten Frau X. Also: sprechen Sie mit Ihrem Arzt, und lassen Sie sich eine Badereise verschreiben. Dieser gelahrte [sic!] Mann wird Sie erst einmal gründlich behorchen und mit dem ganzen Rüstzeug moderner Wissenschaft den Urgrund Ihres unerwünschten Zustandes erforschen. Er nennt das »Diagnose« und sieht darin das A und O aller Medizin. Wenn er Ihnen nun mit freundlichem Lächeln zumurmelt »Ein bißchen Unordnung in der Leber, am Herzen…« (es kann auch irgend ein anderes Organ sein), dann laufen Sie zweckmäßig nicht gleich aus seiner Sprechstunde zum nächsten Reisebüro und lassen sich die Prospekte aller Bäder geben, die nun gerade… (Schluß Seite 14).
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Artikel:
Wedekind-Pariselle, Anna P., Zuviel Rekord? (von Anna P. Wedekind-Pariselle, Lebensdaten unbekannt).
Im Zentrum der Seite ist eine Fotographie abgebildet, die eine Stabhochspringerin im Flug zeigt. Die Bildunterschrift lautet „Die schöne Miß Catherwood [Ethel Hannah Catherwood, 1908-1987] holt strahlend für Kanada den Weltrekord im Hochsprung. (Photo Schirner)“.
Foto: Schirner (Sportfotograf Max Schirner, 1891-1952).
[Wedekind-Pariselle, Anna P., Zuviel Rekord?]
Olympiade Amsterdam 1928. Drei Frauen holen Deutschland olympische Ehren, dreimal gehen die Reichsfarben hoch, künden höchsten sportlichen Triumph, olympischen Sieg — Frauen. Sieg — der begeistert staunenden Welt! Und doch ist gerade der Sieg der Einen, der so sympathischen Frau Radtke-Batschauer, Grund zu lebhaftestem Meinungsaustausch zwischen den anwesenden Sport- und Fachleuten, während noch Jubelstürme das weite Rund des Stadions durchbrausen Nicht um ihre sportliche Leistung geht es; der einzigartige Lauf dieser jungen Mutter zweier Kinder, die in 2:16,4 Minuten die 800 m durchlief — eine Zeit, die selbst Männern zu schaffen gemacht hätte! — steht über jeder Diskussion. Aber die andern, die mit ihr diese so unendlich schwere Strecke bewältigten und sich bis zur völligen Erschöpfung verausgabten, die ließen so manchen ernsten Sportler nachdenklich werden. Gewiß, auch sie wollten dem Heimatland den Sieg erkämpfen! Aber kann man dies Streben angesichts des Uebermaßes an Anstrengung noch gutheißen? Gerade aus dem Munde der besten deutschen Sportleute hörte man da ein »Nein! So wollen wir unsere Frauen nicht — liegen sehen! Zieht einen Strich zwischen Frauen- und Männersport: Ihr seht die Grenzen!« Und so danken wir der jungen Frau Radtke nicht allein die olympischen Ehren, den Weltrekord, den Beweis, daß Mutterschaft und hohes sportliches Können wohl vereinbar sind, sondern auch vielleicht indirekt eine vernünftige Einkehr im Lager der Sportverbände und -Vereine.
Herrliches hat der Frauensport in kürzester Zeit geleistet, wenn man einmal Zahlen sprechen läßt. 1851 erst wurde das Mädchenturnen durch den Turnlehrer Kluge überhaupt eingeführt, 1889 in Frankfurt a. M. der erste Damen-Turnverein gegründet, doch 1894 erst wird Turnen obligatorisches Fach an den höheren Schulen. Und bis 1919 dauert es, ehe die führenden Leichtathletik-Vereine zur Bildung von Frauenabteilungen schritten! Bis hierher also Geschicklichkeitsübungen, turnerische Gewandtheit, jetzt erst Schulung zu sportlichem Kampf mit dem letzten Ziel: Rekord! — Wer wie ich am Ausbau einer der größten deutschen Frauensportabteilungen helfen konnte, der weiß am besten, welche Freuden der Sportplatz unserer weiblichen Jugend eröffnete. Das war wirklich etwas anderes als die Schulturnstunde, dieses Regen und Bewegen in frischer Luft, in vernünftig leichter Sportkleidung. Wir lernten jetzt erst unsere Glieder richtig gebrauchen, das Spiel der Muskeln bewußt beherrschen! Ich weiß noch wie heute, wie ich in den Märztagen 1919 zum ersten Lauf auf der Aschenbahn antrat: fest die Ellbogen an den Körper gepreßt, Fäustchen vorneweg, wie man es eben in der Turnstunde gelernt hatte. Ich hoffte, ein Lob zu ernten, weil ich ganz gut lief, und wurde ausgelacht! Es hieß eben, von Grund auf umlernen: »Auch die Arme sind zum Laufen da!« Und welche Freude, als man dann begriffen hatte, wie Arm- und Beinarbeiten im Zusammenspiel den Lauf beflügeln. Sofort regte sich Ehrgeiz, Kampfeslust — die ersten Wettläufe wurden, unter uns, ausgefochten, die Jagd nach der Zehntelsekunde begann, die Stoppuhr wurde der begehrteste Artikel. Niemand dachte daran, unsern Wetteifer zu zähmen! Er spornte ja zu neuen, immer besseren Leistungen an, und die brauchte der Club. Jeder der großen Leichtathletik-Vereine hatte ja jetzt eine Damenabteilung, jeder wünschte seinen Damen die erste Stellung im neu errungenen Frauensport. Unermüdlich trainierten die besten Sportleute mit den neuen Kameradinnen, deren Eifer nicht nachließ, sondern wuchs. Strahlend, lachend holten wir die ersten Siege — unsere Körper waren ja trotz der Kriegsjahre, die eben hinter uns lagen, noch so unverbraucht, so frisch, noch so gar nicht müde und übertrainiert! Wir waren frohe, gesunde Menschen, die sich für etwas Neues einsetzten, das den Einsatz der ganzen Persönlichkeit wert war. Wie sind wir angefeindet und verlacht worden, oft im eigenen Hause, weil der Anblick der neuen, zweckmäßigen Sportkleidung, der bloßen Beine, die keine Strümpfe und Strumpfbänder beengten, so ungewohnt war! Meine Mutter war außer sich, als sie mich so zum ersten großen Stafettenlauf, dem traditionellen Potsdam — Berlin, jetzt auch den Frauen erobert, antreten sah. Doch was machte das alles uns aus? Wir fühlten uns als Pioniere und — wir waren es ja schließlich auch! Was weiß die heutige Jugend, die Generation, die schon unter ganz anderen Anschauungen aufgewachsen ist, von diesen Kämpfen, die sich im häuslichen Kreise um die »Stunden in Luft und Sonne« abspielten? Glückliche Jugend von heute, der sportliche Betätigung etwas Selbstverständliches geworden ist! Oder — doch nicht so glücklich, wie wir einst? Fast möchte man es glauben, wenn man die verkrampften, verzerrten Gesichter der Siegerinnen von heute sieht. Die Jagd nach dem Rekord frißt ihre Freude am Sport selbst auf! Sport drückt sich für sie nur noch in Zahlen aus, in Zeiten, die sie erreicht, in Zentimetern, die sie ersprungen. Nur wenige siegen so in Schönheit, wie die junge Kanadierin Miß Catherwood, der auf der Olympiade alle Herzen zuflogen, nur ganz Auserwählte so ruhig überlegen, so voll entschlossener Energie wie Frau Radtke. Die Mehrzahl — das muß selbst auf die Gefahr vieler Feindschaffen hin gesagt werden — bieten keinen ästhetischen Anblick mehr beim Kampf. Liegt es an den Konkurrenzen selbst, die an den Frauenkörper zu harte Forderungen stellen? Liegt es am persönlichen Ehrgeiz der Kämpferinnen, die keine Rast und Ruhe beim Training kennen und darum nervöser, leidenschaftlicher werden, als gut ist, oder liegt es an den Vereinen, die selbstverständlich die Kanonen schon »aus werbetechnischen Gründen« hinausstellen müssen und da des Guten manchmal zuviel tun? Das sollen und… [Fortsetzung Seite 3].
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Artikel:
Wedekind-Pariselle, Anna P., Zuviel Rekord? (von Anna P. Wedekind-Pariselle, Lebensdaten unbekannt).
Im Zentrum der Seite ist eine Fotographie abgebildet, die eine Fechterin im Ausfallschritt während des Fechtens zeigt. Die Bildunterschrift lautet „Helene Meyer, die anmutige Siebzehnjährige, erfocht für Deutschland 1928 olympische Ehren (Photo: Schirner).
Foto: Schirner (Sportfotograf Max Schirner, 1891-1952).
[Wedekind-Pariselle, Anna P., Zuviel Rekord?]
[Fortsetzung von Seite 2] … müssen Berufenere entscheiden! Meine Zeilen sollen nur ein Mahnwort an alle sein, die Freude an Luft und Bewegung haben: »Treibt Sport, Ihr Frauen, aber hütet Euch vor dem Uebersport!« Denkt daran, daß gerade ihr Frauen eine Verpflichtung gegen die ganze Nation habt: Eure Körper müssen gesund und leistungsfähig sein, damit die kommende Generation noch gesünder, noch leistungsfähiger, noch lebensfroher vor allem sein kann! Diese Pflicht ist höher als das Streben nach Rekorden. Rekord ist immer nur ein Erfolg für den Einzelnen, Resultat einer Sonderbegabung, die die Grenzen, die der Körper steckt, erkennt und ohne völlige Erschöpfung Ausnahmeleistungen schaffen kann. Die andern, die große Zahl der Durchschnittsbegabten, sollten ablassen von unfruchtbarer Rekordjägerei und lieber die Freude am Leben und am Wachsen der Kraft im Sport suchen. Die ist für jeden da, der sie zu finden bestrebt ist! Gesunder Sport — und das ist jede nicht übertriebene sportliche Betätigung — stählt nicht nur den Körper, sondern schult den Geist: er fordert vom Menschen Entschlußfähigkeit, Geistesgegenwart (ich denke da an all die famosen Sportspiele), er schafft das beste Band, das Menschen einen kann: tatbereite Kameradschaft! Gesunder Sport ist heute eine Notwendigkeit für die berufstätige Frau, die den Tag über in meist stickiger Luft arbeiten muß, ist bester Ausgleich zu der sitzenden Beschäftigung, zu der unsere Frauen und Mädchen durch die wirtschaftlichen Verhältnisse oft gezwungen sind. Ich fasse hier »Sport« im weitesten Sinne, verstehe darunter alles, was körperliche Betätigung abseits der Arbeit heißt: Gymnastik, Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Rudern, Paddeln, Hockey, Handball, Eis- und Skilauf, Rodeln, Tennis, Golf und Fechten. Suche sich jede das heraus, was ihr am meisten Freude macht, dann wird die innere Befriedigung bald kommen, die lebenstüchtige Menschen brauchen, damit gesunder Geist im gesunden Körper wohne. Dann wird auf den Gesichtern auch wieder jene Freude und Gesundheit leben, die der bessere Weg zur Schönheit ist als die Kraft. Aber fort mit der Sucht nach dem Rekord, hinter dem sooft nicht Freude am Erreichen, sondern Eitelkeit als Triebfeder steckt. Rekorde mögen denen überlassen bleiben, denen Natur und Begabung die nötigen Vorbedingungen schufen. Gebt nicht das Schauspiel verzerrter, unweiblich übersteigerter Anstrengungen, das dem erst zehnjährigen Frauensport statt notwendiger Anhänger nur kopfschüttelnde Ablehnung eintragen muß. Glaubt mir: es geht nur — ohne zuviel Rekord! Damit aber soll selbstverständlich nicht etwa jedes Messen der Kräfte abgelehnt werden. Man will natürlich sein Können an den Leistungen der anderen prüfen, will feststellen, ob und was man zugelernt hat oder nicht. Das ist menschlich und nicht einmal als kleine Schwäche zu betrachten. Sache der Clubs, Sache der Sportwarte ist es nur, dafür zu sorgen, daß dieser »friedliche« Kampf der Durchschnittssportlerinnen, der Durchschnittsbegabten in den richtigen Grenzen bleibt. Auf vielen Sportplätzen gibt es in dieser Beziehung schon sehr erfreuliche Resultate zu sehen. Vielleicht ist da ein Vergleich mit der Schule der Neuzeit gestattet? Früher gab es Monatszensuren, Platzwechsel an jedem Ersten — also Kampf aus Eifer, Freude (und natürlich auch Eitelkeit! Nicht minder ehrgeizige Eltern schürten sie: „Du wirst doch nicht herunterkommen? Ich möchte nicht erleben, daß Lotte H. auf Deinen dritten Platz kommt!“) Also gewiß ein Ansporn! Aber es geht auch ohne ihn, wie die Resultate der heutigen Schulerziehung beweisen: man kennt schon vielfach kein »Setzen« mehr und verteilt nur noch sehr spärlich Zensuren. Trotzdem die gleichen Leistungen, dieselbe Freude am Lernen, die einsichtsvolle Pädagogen klug und unmerklich zu steigern wissen! Seltener heute als damals das unerfreuliche Bild: aus Ehrgeiz — ohne den nichts im Leben erreicht werden kann — wird Ehrsucht. Ich glaube, die Parallele ist gegeben; obgleich ich mir bewußt bin, daß sie vielen Eltern nicht willkommen sein wird, denen nämlich, die noch auf dem Standpunkt stehen, Sport und Sportspiel werde heute viel zu wichtig genommen. Sie seien doch auch ohne Sport große, gesunde Menschen geworden! Gewiß haben unsere Urgroßeltern ihre Reisen meist noch in der Postkutsche gemacht — brauchen wir also deswegen keine Eisenbahn? Warum soll man sich nicht jeden Vorteil zu Nutze machen? Und ein Vorteil ist es unbedingt, daß unsere heranwachsende Jugend in frischer Luft und unter vernünftiger Aufsicht bei Sport und Spiel ihre Freizeit verbringen kann. Viele sind ja in Zeiten ausgesprochener körperlicher Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit geboren, haben also nicht die Aufbaustoffe mitbekommen, wie eine unter normalen Verhältnissen geborene Generation. Wie schön also, daß diese Mädelchen, die doch wieder gesunde Mütter werden wollen, soviel für ihre Körper nachholen können, weil es heute überall in den Sport- und Turnverbänden auch Mädchen- und Kinderabteilungen gibt! Abgetrennt von den »Großen«, aber stets unter sachkundiger Leitung, tummelt sich diese frohe, glückliche Jugend. Eine Jugend, die nicht mehr weiß, daß noch die Generation vor ihnen selig war, auf staubigen Spielplätzen im Sand buddeln oder Kreisel und Murmeln spielen zu können. Rekordsucht und ihre Gefahren sind hier bei den Kindern selbstverständlich ganz ausgeschaltet. Kinderwettkämpfe hat es glücklicherweise bis jetzt noch nicht gegeben — wir werden sie hoffentlich auch nie erleben. Daß man die Kleinen manchmal an propagandistischen Veranstaltungen teilnehmen läßt, ist eine andere Sache, über die man natürlich auch geteilter Ansicht sein kann. Aber es gibt doch sehr, sehr viel Erfreuliches, das letzten Endes der erst zehnjährigen Frauensportbewegung zu danken ist: vor allem auch der Eifer und Ernst, mit dem man den Kleinen und Kleinsten immer neue gesunde Möglichkeiten eröffnet. So wurde am 1. April dieses Jahres in einem unserer führenden Klubs der Mädchenabteilung eine Sondergruppe unter orthopädischer Leitung angegliedert, die einmal Kinder von 3—6, einmal solche von 6—10 Jahren erfaßt, um unter ärztlicher Leitung im Freien den Körperchen Freiluftgymnastik angedeihen zu lassen. Die Vorteile liegen zu klar, als daß man etwas über sie sagen müßte! — Aber nicht nur an die Kinder (obgleich das natürlich am wichtigsten ist) soll man denken — auch die ältere Generation darf nicht vergessen werden. »Zu alt« wird man nach den vielfach geltenden Anschauungen in Sportkreisen nämlich sehr schnell, und wirklich ist eine Frau, die sich den Dreißigern nähert, auch für Höchstleistungen im Sport nicht mehr jung genug. Soll sie aber deshalb überhaupt verzichten? Hier müßte wieder der gesunde Gedanke mehr betont werden, der Sport weniger als Mittel zum Rekord sondern als Gelegenheit zur körperlichen Erfrischung befrachtet. Die Anfänge dazu sind bereits gemacht. Möge auch hier weitergebaut werden und die Auflehnung gegen »zuviel Rekord« die Wiedergeburt des Sportgedankens im besten Sinne bringen!
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Artikel:
Worms, Karl, Ein krankes Mädchen (von Karl Worms, unbekannter Autor).
Die Zeichnung oben zeigt ein Mädchen mit langem, blonden Haar im Rollstuhl und Decke über den Beinen in einem Park oder Garten. Ein junger Mann in sportlicher Knickerbockerhose lehnt sich am Rollstuhl an. Abbildung ohne Bildunterschrift.
Zeichnung/Illustration: „k“ (Ernst Ludwig Kretschmann, 1897-1941).
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Artikel:
Worms, Karl, Ein krankes Mädchen (von Karl Worms, unbekannter Autor).
Die Zeichnung unten links zeigt eine junge Frau mit langen blonden Haaren, das auf einem Hügel sitzt und in die Ferne schaut. Der junge Mann von der vorigen Seite lehnt sich auf einen Stein und schaut sie an. Im Hintergrund zeigt sich ein Bergmassiv und ein kleines Städtchen. Die Bildunterschrift lautet „Es ist das Bild eines farbenfrohen Malers…“.
Zeichnung/Illustration: „k“ (Ernst Ludwig Kretschmann, 1897-1941).
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Artikel:
Scheu, Robert, Meine Erlebnisse mit Rafael Schermann (von Robert Scheu, 1873-1964);
Malkowsky, Emil Ferdinand, Frühlingsrausch (von Emil Ferdinand Malkowsky, 1880-1967).
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Artikel:
Scheu, Robert, Meine Erlebnisse mit Rafael Schermann (von Robert Scheu, 1873-1964);
o. V., Anekdote.
Werbung:
Das bezaubernde Odol-Lächeln.
„Schönheit ist ein Geschenk der Natur. Aber erst in der Kunst, sie zu erhalten und zu steigern, zeigt sich die Lebensklugheit der Frau unserer Tage.“ Die charmante blonde Gritta Ley machte ein ganz stolzes Gesicht, als sie dieses Geheimnis verriet. Und sagte dann lachend: „ich will ja damit nur zum Ausdruck bringen, daß ich nicht nur bei der Pflege meines Haares den Lingner-Werken vertraue. Wie es für mein Haar nichts anderes gibt als Pixavon, so verwende ich für Mund und Zähne nichts anderes als die ausgezeichnete Odol-Zahnbürste, die herrliche Odol-Zahnpasta und – last not least – das unbeschreiblich angenehme Odol.“ Und zum Beweise dessen zeigte Gritta Ley mit einem bezaubernden Lächeln ihre weißen schimmernden Perlenzähne.
[Fotografie von] Gritta Ley [deutsche Schauspielerin, 1898-1986]. Preisträgerin im Pixavon-Wettbewerb.
Zur vollkommenen Hygiene des Mundes und der Zähne gehören: 1. Die Odol-Zahnbürste mit ihrem praktischen Bogenschnitt. 2. die milde, feinkörnige Odol-Zahnpasta in der wundervollen reinen Zinntube. 3. Das herrlich erfrischende Odol, das die ganze Mundhöhle desinfiziert und frischen Atem verleiht.
Aller guten Dinge sind 3. ODOL. Foto: Ortéga (unbekannter Fotograf).
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Artikel:
Worms, Karl, Ein krankes Mädchen (von Karl Worms, unbekannter Autor).
Werbung:
Zeit, Mühe und Gas erspart und doch eine köstliche Speise auf dem Mittagstisch — Quäker Rapidflocken. Das Problem der modernen Hausfrau: „Wie bringe ich in kürzester Frist ein nahrhaftes, schmackhaftes und doch billiges Gericht auf den Tisch, das alle gerne mögen!“
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